Indikation | 24.02.2025
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
Eine AVWS ist eine Störung der Verarbeitung und Wahrnehmung von Geräuschen und Sprache im Gehirn. Das Gehör an sich ist dabei nicht betroffen, aber das Gehirn kann akustische Informationen nicht richtig verarbeiten. Das führt dazu, dass Kinder Schwierigkeiten haben, Geräusche zu unterscheiden oder Sprache aus Hintergrundlärm herauszufiltern.
Woher kommt eine AVWS?
Die genauen Ursachen sind nicht immer eindeutig. Mögliche Faktoren sind:
- Medizinische Ursachen: z. B. langanhaltende Mittelohrentzündungen im frühen Kindesalter oder Verzögerungen in der Hirnreife
- Umwelteinflüsse: z. B. zu wenig oder zu viele akustische Reize (geringe Kommunikation mit dem Kind oder zu viele Hintergrundgeräusche wie Fernseher und Radio gleichzeitig)
Typische Anzeichen einer AVWS:
Etwa 2-3 von 100 Kindern sind betroffen. Jungen haben doppelt so häufig eine AVWS wie Mädchen. Oft tritt diese zusammen mit einer Sprachentwicklungsstörung auf
Kinder mit einer AVWS haben Schwierigkeiten mit bestimmten Hörfunktionen, z. B.:
- können sie Sprache schlecht aus Hintergrundgeräuschen heraushören z. B. in der Schule, wenn es laut ist (Selektionsstörung).
- verwechseln sie ähnlich klingende Laute oder Silben z. B. „p“ und „b“ oder „pa“ und „ba“ (Diskriminationsstörung).
Das kann dazu führen, dass Kinder Gesprochenes nicht richtig verstehen oder falsch wiedergeben.
Was können Eltern tun?
Wenn Sie den Verdacht auf eine AVWS haben, sollten Sie:
- Einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen
- Eine logopädische Untersuchung in Betracht ziehen
- Frühzeitig einen Termin für eine spezielle Hördiagnostik vereinbaren (lange Wartezeiten möglich)
Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, die Sprachverarbeitung und Wahrnehmung Ihres Kindes zu verbessern.