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Dysarthrie

Eine Dysarthrie ist eine erworbene neurogene Störung der Motorik des Sprechens.
Dabei ist die Bewegungsausführung des Sprechens beeinträchtigt.

Ursachen

Dysarthrien werden verursacht durch Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Hirntumore, Epilepsie, Kleinhirn-Ataxie oder Erkrankungen wie z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (MS) oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Auch zugrundeliegende Syndrome, z.B. Trisomie-21 können Ursachen für Dysarthrien sein.


Häufigkeit

Die Häufigkeit der Dysarthrie richtet sich nach der Ursache.

Nach einem Schlaganfall liegt das Auftreten einer Dysarthrie zwischen 15 und 30 Prozent.

Bei Schädel-Hirn-Traumata liegt der Anteil in der Akutphase bei 30 – 50 %. Betroffene Personen mit Morbus Parkinson zeigen in 75 – 90 % der Fälle eine Dysarthrie, bei Multipler Sklerose liegt der Anteil bei 40 – 50 % und bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) bei bis zu 100 % (Ackermann et.al., 2018).

In Deutschland leiden mehr als 50.000 Kinder und Jugendliche an einer Dysarthrie (Schölderle et al., 2018).

Kinder mit Cerebralparese leiden zu 30 – 88 % unter Dysarthrien. Bei diesen Kindern, die in ihrer Motorik schwer gestört sind, liegt meist neben einer Sprechstörung auch eine Schluckstörung vor.
Für die zum Teil sehr seltenen genetischen Syndrome liegen keine gesicherten Prävalenzraten für das Vorkommen einer Dysarthrie vor.


Symptome

Dysarthrien betreffen die Atmung, die Stimmgebung, die Artikulation und die Prosodie. Dabei können folgende Symptome in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten:

  • Einschränkung der Sprechatmung (Atemmuskulatur und -koordination ist beeinträchtigt) → leises oder stellenweise viel zu lautes Sprechen, rauer Stimmklang, Stimmabbrüche
  • Behauchter oder gepresster Stimmklang, teilweise Aphonie (keine Stimme)
  • Hypernasaler Stimmklang
  • Schwankungen in der Tonhöhe
  • Verlangsamtes Sprechen
  • Unverständliches Sprechen
  • Monotones Sprechen
  • Vermehrter Speichelfluss, verminderte Schluckfrequenz

Was können Betroffene und Angehörige tun?

Neben den Informationen durch den/die behandelnde*n Logopäd*in eignen sich besonders die Selbsthilfeverbände der jeweiligen Grunderkrankung, wie z. B. die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (www.parkinson-vereinigung.de).


Was können Eltern tun?

Ansprechpartner sind die behandelnden Ärzte und Ärztinnen bzw. Neurologen und Neurologinnen, sowie Logopäden und Logopädinnen. Sie bieten je nach Spezialisierung kompetente Hilfe und Unterstützung bei Fragen. Zudem gibt es verschiedene neuropädiatrische Rehabilitationseinrichtungen, die sich auf die Behandlung von Kindern mit neurologischen Sprach- und Sprechstörungen spezialisiert haben.


Literatur und Material

Ackermann H. et al. (2018). Neurogene Sprechstörungen (Dysarthrien), S1-Leitlinie; In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 13.09.2022)

Geiger, A. & Mefferd, A. (2007). Dysarthrie. Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige. Idstein: Schulz-Kirchner Verlag.

Grohnfeldt, M. (2007). Lexikon der Sprachtherapie. Stuttgart: Kohlhammer.

Schölderle, T., Haas, E. & Ziegler, W. (2018). Dysarthrien bei Kindern. Forum Logopädie, 32(3), 16-21.

Ziegler, W. & Vogel, M. (2010). Dysarthrie verstehen – untersuchen – behandeln. Stuttgart: Thieme.

dbl-Materialien


Behandlungsleitlinie

Die Verlinkung zur aktuellen Leitlinie zum Thema „Dysarthrie“ finden Sie hier.


  • Selbsthilfe:

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Literatur

 

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