Knowledge Base | 03.01.2025
Schluckstörung (Dysphagie)
Eine Dysphagie ist eine Störung des Schluckens.
Dabei ist die Aufnahme, das Zerkleinern und/oder der Transport von Nahrung, Flüssigkeiten und/oder Speichel beeinträchtigt.
Dysphagien treten häufig aufgrund einer neurologischen oder tumorbedingten Erkrankung auf. Zu den häufigsten neurologischen Ursachen zählen Schlaganfälle, Morbus Parkinson, Schädel-Hirn-Traumata, Multi-System-Atrophien, Multiple Sklerose (MS) und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).
Auch Erkrankungen oder Unfälle im Kopf-/Halsbereich und Demenzen können Ursache einer Dysphagie sein.
Zusätzlich können Syndrome, die zum Beispiel die Gesichts- und Mundstrukturen verändern, schon ab dem Kindesalter Ursache einer Dysphagie sein.
Je nach Ursache einer Dysphagie werden in der Literatur unterschiedliche Häufigkeiten angegeben.
Die Häufigkeit von neurologischer Dysphagien (Bartolome & Schröter-Morasch, 2018, Prosiegel, 2009a):
- Schlaganfälle: 50%
- Morbus Parkinson: 50%
- Schädel-Hirn-Traumata in der Akutphase: mehr als 70%
- Multipler-Sklerose: 30-40%
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS): bis zu 100% im Verlauf
Dysphagien äußern sich in unterschiedlichen Symptomen, unter anderem:
- Verschlucken und/oder Husten während oder direkt nach dem Essen/Trinken
- Speichel und/oder Nahrung läuft aus dem Mund
- Speichel kann nicht mehr heruntergeschluckt werden
- Sensibilitätsstörungen (Nahrungsreste verbleiben im Mund, da sie nicht gespürt werden)
- Aspiration (Nahrung gelangt vor, während oder nach dem Schlucken in die Luftröhre) à eine Aspiration kann lebensbedrohlich sein!
- Haltungsänderungen („Kopfvorschub“)
- Schmerzen beim Schlucken
- Plötzliche unklare Gewichtsabnahme
Was können Betroffene und Angehörige tun?
Bei allen Fragen zu Schluckstörungen sowie für weitere Informationen sind der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin und Logopäden und Logopädinnen die ersten Ansprechpartner. Es kann hilfreich sein, gezielt nach Logopäden und Logopädinnen zu fragen, die sich auf die Behandlung von Schluckstörungen spezialisiert haben. In manchen Städten gibt es zusätzlich spezielle “Schluckzentren” an Kliniken, dies können sowohl Abteilungen der HNO/Phoniatrie als auch der Neurologie sein.
Bartolome, G. & Schröter-Morasch (2018). Schluckstörungen. Interdisziplinäre Diagnostik und Rehabilitation. München: Urban & Fischer/Elsevier GmbH.
Böhme, G. (2003). Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Band 1: Klinik. 4. Auflage, München: Urban & Fischer
Prosiegel M (2009a). Neurologische Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen. In: T. Klockgether, M. Müller, C. Weiller, H.C. Diener & E.W. Busch. Akt Neurol – Fortbildungsakademie DGN. Stuttgart: Thieme, 331-334.
Prosiegel M (2009b). Schluckstörungen bei geriatrischen Patienten mit dementieller Entwicklung. Akt Neurol (Suppl) 36: 56.
dbl-Materialien
Die Verlinkung zur aktuellen Leitlinie zum Thema „Dysphagie“ finden Sie hier.
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