Bundesamt für Soziale Sicherung bestätigt Kritik der Heilmittelverbände

Daraus schlussfolgerte die Barmer, dass obwohl die GKV-Ausgaben für Heilmittel binnen weniger Jahre um bis zu 80 Prozent gestiegen sind, angestellte ambulante Therapeutinnen und Therapeuten, auch im Bereich der Logopädie, davon nur unzureichend profitiert haben.

Protest von mehreren Seiten

Dies konnten wir so nicht unkommentiert stehen lassen:

• Zum einen stellte dbl-Mitglied Stephan Olbrich das Thema in einem Kommentar auf der dbl-Website in einen größeren Zusammenhang und zog das zusammenfassende Fazit: „Wir sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen!“ – dbl – Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
• Zum anderen legte der dbl gemeinsam mit den anderen im Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) organisierten Mitgliedsverbände Beschwerde gegen den Bericht und seinen darin getätigten Aussagen beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) ein.
  Insbesondere, weil das untersuchende Institut eine falsche Datengrundlage verwendete, denn – so der SHV in seiner damaligen Beschwerde – „zum Nachweis der tatsächlich gezahlten Arbeitsentgelte“ in der Heilmittelversorgung sollen die Zahlen der B Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) herangezogen werden. Umso unverständlicher sei es, dass die Barmer eine andere als die gesetzlich vorgeschriebene Statistik für die Analyse verwende.

Reaktion des Bundesamtes für Soziale Sicherung

Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) als zuständige Aufsichtsbehörde hat sich daraufhin intensiv mit dem Report befasst und in zentrale Punkte beanstandet. Das BAS merkt an, dass die für die Bewertung der Gehaltsentwicklung relevanten Zahlen der BGW im Report gänzlich fehlen. Dies stelle einen „Mangel an der Richtigkeit der Information“ dar.

Auf Basis der Beanstandungen des BAS hat die Barmer den Heilmittelreport 2024 überarbeitet und eine aktualisierte Version veröffentlicht. Zudem hat die Barmer angekündigt, im laufenden Jahr keine Fortsetzung der Gehaltsanalyse im Heilmittelreport vorzunehmen. Für mögliche zukünftige Veröffentlichungen wurde eine Vorab-Abstimmung mit dem BAS vereinbart.

Auch wenn es etwas gedauert hat – haben wir es jetzt schwarz auf weiß: Unsere Einwände waren berechtigt und es lohnt sich, unbegründeten Vorwürfen entgegenzutreten.