Presseinformation

Pressemitteilung Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen

Akademisierung der Therapieberufe: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist!
12. März 2025. Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie brauchen eine hochschulische Ausbildung, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Gesundheitsversorgung zukunftssicher zu machen.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen (bei dem der dbl Mitglied ist) ruft den Deutschen Bundestag auf:

  • Schaffen Sie eine gesetzliche Grundlage für eine flächendeckende hochschulische Ausbildung in den drei Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie!
  • Stellen Sie sicher, dass Bund und Länder gemeinsam ein Finanzierungssystem etablieren, das den Ausbau primärqualifizierender Studiengänge unterstützt!
  • Fördern Sie Begleitforschung zur Evaluation des Akademisierungsprozesses, um langfristig evidenzbasierte Entscheidungen treffen zu können!

Deutschland steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Die Reform der Therapieberufe darf nicht länger aufgeschoben werden. Der Fachkräftemangel in diesen Berufen hat längst ein kritisches Niveau erreicht. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die therapeutische Versorgung aufgrund der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Komplexität von Erkrankungen. Die Lösung liegt auf der Hand: eine vollständige Akademisierung dieser Berufe. „Deutschland ist Schlusslicht in Europa, wenn es um die hochschulische Ausbildung der Therapieberufe geht“, betont Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen. Warum die Akademisierung jetzt umgesetzt werden muss:

  • Qualität der Patientenversorgung sichern: Eine hochschulisch fundierte Ausbildung ermöglicht evidenzbasierte Therapieansätze und interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit anderen Gesundheitsberufen.
  • Fachkräftemangel bekämpfen: Nur durch attraktive Studiengänge können junge Menschen für diese Berufe gewonnen werden. Die aktuelle Ausbildungssituation führt zu hohen Abbruchquoten und Berufsflucht.
  • Effiziente Nutzung von Ressourcen: Die parallele Existenz von Fachschulen und Studiengängen ist teuer und ineffizient. Ein einheitliches System spart Kosten und erhöht die Ausbildungsqualität.
  • Zukunftsfähigkeit gewährleisten: Die Akademisierung schafft Raum für Forschung und Innovation, was essenziell für die Weiterentwicklung der therapeutischen Versorgung ist.

Mit dem Auslaufen der Modellklauseln Ende 2024 ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, eine primärqualifizierende hochschulische Ausbildung für die Therapieberufe verbindlich einzuführen. Die Evaluation der Modellphase ist positiv und unterstreicht, dass die Akademisierung die Möglichkeit der selbstständigen therapeutischen Behandlung bietet. Deshalb muss ein geplanter Transformationsprozess von der aktuellen Teilakademisierung hin zu einer Vollakademisierung der Therapieberufe in einem Zeitraum von, je nach Berufsgruppe unterschiedlich, maximal 10 bis15 Jahren, zentraler Bestandteil der politischen Agenda in dieser Legislaturperiode sein.

„Die bisherigen Verzögerungen senden ein verheerendes Signal an junge Menschen, die sich für diese Berufe interessieren“, warnt Prof. Borgetto weiter. „Wir fordern Sie als Abgeordnete auf, Verantwortung zu übernehmen und diese Reform endlich umzusetzen.“

Über das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen:

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen vereint führende Berufs- und Ausbildungsverbände aus Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie. Gemeinsam setzen wir uns für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung ein – durch eine vollständige Akademisierung der Therapieberufe.

Kontakt:

Prof. Dr. Bernhard Borgetto
Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen
[email protected]
www.buendnis-therapieberufe.de 

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