Nachmessungen nach erfolgter therapeutischer Intervention werden häufig durchgeführt, um den Fortschritt des Patienten zu überprüfen. Eine höhere Punktzahl bei einer Folgemessung kann das Ergebnis eines tatsächlichen Fortschritts sein. Es kann aber auch sein, dass der Patient ein besseres Ergebnis erzielt, weil er das Instrument zum zweiten Mal sieht und bearbeitet oder sich in diesem Moment besser konzentrieren kann. Aber wie kann man sicher wissen, ob der Patient relevante Fortschritte erzielt hat? Dieser Artikel beschreibt drei Methoden, die Therapeuten in der täglichen Praxis anwenden können, um den Fortschritt eines Patienten zuverlässig zu beurteilen und zu dokumentieren. Mit dem Vertrauensintervall kann mithilfe eines Zuverlässigkeitswertes aus dem Testhandbuch eine Aussage getroffen werden, in welchem Bereich der tatsächliche Punktwert liegt. Die kritische Differenz gibt an, wie viel Veränderung erfolgen muss, um von einer klinisch relevanten Verbesserung sprechen zu können. Der McNemar-Test kann anstelle der kritischen Differenz verwendet werden, wenn der verwendete Test keine Zuverlässigkeitswerte aufweist. Alle drei Methoden sind so beschrieben, dass sie einfach, schnell und mit frei verfügbaren Programmen durchgeführt werden können.