Einleitung: Die Verbesserung der kommunikativen Teilhabe im Alltag von Menschen mit Aphasie ist nach der ICF (WHO, 2005) das übergeordnete Ziel rehabilitativer Maßnahmen und somit eine der zentralen Aufgaben von Logopäden. In der vorliegenden Arbeit wurde evaluiert, ob das hochfrequente und pragmatisch orientierte Eigentraining für Telefondialoge mit der elekt- ronischen Lernhilfe „B.A.Bar“ die kommunikativen Fähigkeiten von Menschen mit Aphasie verbessert. Darüber hinaus wurde überprüft, ob sich das Eigentraining auf den Wortabruf und das Kompetenzgefühl der Probanden am Telefon auswirkt und welchen Einfluss die Personali- sierung der Dialoge auf die Therapiemotivation hat.
Methodik: Hierzu wurde in zwei Einzelfallstudien ein vierwöchiges intensives Eigentraining mit Patienten der Aachener Aphasiestation durchgeführt. In dieser Zeit übten die Probanden täg- lich eine Stunde mit B.A.Bar Dialogübungen zu kurzen Telefongesprächen. Die Studie erfolgte im Prä-Posttest-Design.
Ergebnisse: Beide Studienteilnehmer zeigten signifikante Verbesserungen der kommunikativen Fähigkeiten am Telefon im Vergleich von Vor- und Nachtest und beschrieben die personalisiert gestalteten Dialoge als sehr motivierend. Zudem zeigten sich bei beiden Patienten in jeweils ei- ner Untersuchung numerische Verbesserungstendenzen im mündlichen Benennen. Ein signifi- kanter Einfluss des Trainings auf den Wortabruf war jedoch nicht nachzuweisen. Die Stu- dienteilnehmer berichteten, dass die Personalisierung der Dialoge einen positiven Einfluss auf die Motivation gehabt habe. Beide Probanden beschrieben zudem eine gefühlte Steigerung ihrer sprachlichen Kompetenzen am Telefon.
Schlussfolgerung: Anhand der vorliegenden Einzelfälle konnte gezeigt werden, dass das hoch- frequente Eigentraining zu Telefondialogen mit B.A.Bar eine effektive Ergänzung zur logopädi- schen Therapie ist. Die Teilhabe von Menschen mit Aphasie an einer alltagsrelevanten Kommu- nikationssituation kann durch das Telefontraining entschieden verbessert werden.