Einleitung: Die Beziehungsgestaltung in der ambulanten logopädischen Kindertherapie wird als bedeutend vermutet, jedoch kann diese Vermutung aufgrund einer dürftigen Studienlage bisher nicht bestätigt werden. Diese Arbeit soll daher durch die Erhebung von zwei Subjektiven Theorien den Wissensstand dieser Thematik erweitern und unterstützen und zudem als mögliche Grundlage für weitere Forschungsvorhaben dienen. Die Subjektiven Theorien erfassen inhaltlich das Verständnis von einer positiven Beziehungsgestaltung, sowie die Möglichkeiten, eine Beziehung positiv zu gestalten. Außerdem wird auf positive und negative Einflussfaktoren und schließlich auf die Wirkung einer positiven Beziehungsgestaltung ausführlich eingegangen.
Methoden: Im Rahmen des Forschungsprogramms Subjektive Theorien (FST) wurden zunächst problemzentrierte Interviews mit zwei Logopädinnen durchgeführt. Das entstandene Datenmaterial wurde nach Kuckartz (2018) transkribiert und mittels der deduktiv- induktiven Kategorienbildung nach Kuckartz (2018) ausgewertet. Schließlich wurde, als Bestandteil des FST, ein Strukturbild mittels des Strukturlegeverfahrens nach der Siegener-Variante angefertigt.
Ergebnisse: Beide Subjektiven Theorien gehen davon aus, dass eine positive Beziehungsgestaltung Basis für ein therapeutisch- methodisches Vorgehen ist und eine Voraussetzung zur Zielerreichung darstellt. Zudem sind verschiedene Einflussfaktoren, die die Beziehungsgestaltung positiv oder negativ beeinflussen können, Bestandteil beider Subjektiven Theorien.
Diskussion: Aufgrund der geringen Probandenanzahl, der Befragung ausschließlich weiblicher Probanden und der Begrenzung des Alters der Kinder auf sechs bis dreizehn Jahre, können die Ergebnisse dieses Forschungsprogramms nicht als repräsentativ gewertet werden, dienen jedoch als mögliche Ausgangslage weiterer Studien.