Die vorliegende Studie diente der Überprüfung eines Früherkennungstests, der die Risikofaktoren für eine Schreib-Lesestörung abschätzen soll. Dafür wurden 250 Vorschulkinder mit einer erweiterten Form des „Bielefeld-Screenings“ (BISC-LB) untersucht und zwei Jahre lang in der Schule bezüglich der Fortschritte im Schreib-Leseerwerb beobachtet. Der BISC kann zur Risikoabschätzung beitragen, besonders wenn Anamnese und Intelligenztest hinzugezogen werden. Er gibt aber im Gruppentest nicht derart genaue Informationen, dass eine zuverlässige Identifizierung von früh zu fördernden Kindern mit Risiko für eine LRS möglich ist (etwa 60 %). Zudem hat der BISC sehr viele Kinder (am Ende des 2. Schuljahres 40 %) als Risikokinder eingestuft, die später ohne größere Schwierigkeiten schreiben und lesen lernten. Die vorliegende Untersuchung erlaubt Rückschlüsse auf verschiedene Trends und Verläufe von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten und die Zusammensetzung von Untergruppen. Die Kombination von Fragebogen, BISC und Intelligenztest erwies sich als guter Prädiktor für Schulschwierigkeiten. Solch eine Testkombination könnte in einer erweiterten Form ein sehr guter Einschulungstest werden