Stimmfeminisierung

Die Kombination logopädischer Stimmarbeit und der stimmerhöhenden Operation "Glottoplastik"
2019 | Birte Heckmann, Markus Hess

Ab Januar 2022 soll die derzeitige Diagnose „Transsexua­lismus“ nach ICD-11 erstmals nicht unter dem Überbegriff der „mentalen Störungen“ geführt werden. Dieses in der heutigen Zeit lässt ahnen, wie steinig der Weg zur Frau- und Mannwerdung für die Betroffenen nach wie vor ist. Um in der Gesellschaft als Frau angenommen zu werden, nehmen trans*Frauen häufig viele Operationen auf sich. Eine dieser Operationen ist die sogenannte „Glottoplastik“ zur Erhöhung der stimmlichen Grundfrequenz in den weiblichen Bereich. Allein diese Anhebung der Höhe führt aber noch nicht zur Wahrnehmung der Stimme als weiblich. Den Prozess der Stimmfeminisierung können und sollten Stimmtherapeutinnen maßgeblich in verschiedenen Bereichen unterstützen, da die Stimme einen wesentlichen Bestandteil der Identität darstellt. In der Deutschen Stimmklinik in Hamburg wurde ein Konzept entwickelt, das die Frauen in einer Kombination aus Phonochirurgie und Stimm-/Sprechtraining auf ihrem – auch sozio-kulturellen – Weg zur weiblichen Stimme begleitet.


Zitation
Heckmann, B. & Hess, M. (2019). Stimmfeminisierung - Die Kombination logopädischer Stimmarbeit und der stimmerhöhenden Operation "Glottoplastik" - forum:logopädie Jg. 33 (6), 6-13