Eine konzeptionelle Neubestimmung und ihre Auswirkungen auf die logopädische Stimmarbeit
Die logopädische Stimmarbeit beschäftigt sich nicht nur mit der Diagnostik und Therapie von Einschränkungen der Stimmfunktion, son- dern auch mit Menschen, die sich nicht mit ihrer Stimme identifizieren können und/oder die im Zusammenhang mit ihrer Stimme von anderen in Bezug auf ihr soziokulturelles Zugehörigkeitsempfinden (z.B. Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, Ethnizität, Fähigkeiten) missverstanden werden. In diesem Arti- kel werden die Grenzen des traditionellen Ansatzes zur Stimmarbeit im Bereich soziokulturelle Positionierung diskutiert, der sich in der Regel ausschließlich darauf bezieht, das Stimmorgan und/oder das Stimmverhalten der sprechen- den Person zu verändern. Als Alternative wird eine konzeptionelle Neube- stimmung vorgeschlagen, nach der die Kommunikation von soziokultureller Zugehörigkeit nur begrenzt individuell kontrollierbar ist und maßgeblich auch vom Verhalten von Gesprächspartner*innen, von in der Stimmarbeit Tätigen und von biophysiologischen, soziokulturellen und anderen externen Faktoren beeinflusst wird. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Erweiterung der Rolle von in der Stimmarbeit Tätigen, die neben dem individuellen Arbeiten mit Klient*innen das Einbeziehen von Bezugspersonen, die professionelle Fort- und Weiterbildung im Bereich Kultursensibilität und die aktive Einflussnahme auf externe stimm- und kommunikationsrelevante Faktoren beinhalten sollte.
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