Stimmbildung und Stimmtherapie – Grenzgebiete

Plädoyer für eine stärkere Berücksichtigung gesanglicher und gesangsmethodischer Fähigkeiten in der Logopädieausbildung
2012 | Michael Pezenburg

Stimmbildung und Stimmtherapie können nur sehr eingeschränkt voneinander abgegrenzt werden, sie basieren weitgehend auf gemeinsamen physiologischen und didaktisch-methodischen Grundlagen und überlappen sich in weiten Teilen. Stimmtherapie kann demzufolge nachhaltig nicht ohne stimmbildnerische Fähigkeiten des Therapeuten auskommen, und Stimmbildung muss andererseits u.a. auch mögliche Störungen der Stimmfunktion im Blick haben, um stimmliche Fehlentwicklungen vermeiden oder erkennen zu können. Das trifft in besonderer Weise auf die Singstimme und ihre Störungen zu, da es noch keine Ausbildung zum „Singstimmtherapeuten“ gibt, der auch über ausreichende gesangliche und gesangsdidaktische Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen muss, um eine gestörte Singstimme, ob professionell oder aus dem gehobenen Laienbereich, adäquat behandeln zu können. Schlussfolgerungen für eine stärkere Berücksichtigung dieser Aspekte in der Aus- und Weiterbildung für beide Seiten erscheinen zwingend.


Zitation
Pezenburg, M. (2012). Stimmbildung und Stimmtherapie - Grenzgebiete - Plädoyer für eine stärkere Berücksichtigung gesanglicher und gesangsmethodischer Fähigkeiten in der Logopädieausbildung - Forum Logopädie, 4 (26), 24-29