Sprache gegen Gewalt

Sprachentwicklungsstörungen und kriminelle Gewaltkarrieren bei jugendlichen Straftätern – eine qualitative Untersuchung
2014 | Marianne Hagen

Der Beitrag geht der Frage nach, ob expressive Gewalt von Jugendlicheneine Folge von Sprachentwicklungsstörungen sein könnte. Ziel dieser Studie war, sich diesem kaum erforschten Themenfeld zu nähern. Dazu wurden fünf männliche, jugendliche Gewalttäter mit Migra- tionshintergrund mit standardisierten Sprachstatuserhebungen und Leitfragen-Interviews untersucht. Alle fünf Probanden zeigen eindeutige Sprachentwicklungsverzögerungen in Form von Artikulations- störungen und Wortfindungsstörungen sowie Einschränkungen in der Grammatik und Erzählstruktur. Die Ursache von kriminellen Gewaltkarrieren bei jugendlichen Straftätern muss jedoch multifaktoriell betrachtet werden. Dabei bleibt die Sprache eine wichtige Komponente, die intensiver erforscht wer- den sollte, um die Relevanz einer logopädischen Therapie als Primärprävention durch Wirksamkeitsstudien zu belegen.


Zitation
Hagen, M. (2015). Sprache gegen Gewalt - Sprachentwicklungsstörungen und kriminelle Gewaltkarrieren bei jugendlichen Straftätern - eine qualitative Untersuchung. Forum Logopädie, 1(29), 30-35.
Seiten
30-35
Quelle
Forum Logopädie Heft 1 (29) Januar 2015 30-35
Sprache
deutsch
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