Professionelles logopädisches Handeln zeichnet sich unter anderem durch Wirksamkeitsnachweise von logopädischen Interventionen aus. Dabei hat die Evidenzbasierte Praxis (EbP) für die Professionalisierung der Fach- und Wissenschaftsdisziplin Logopädie einen sehr hohen Stellenwert. Professionelles therapeutisches Handeln fußt folglich nicht allein auf Studienergebnissen, sondern strebt die Bilanzierung und Verknüpfung der drei Komponenten der Evidenzbasierung – interne, externe und soziale Evidenz – an. Die Aufgabe der Therapeutin oder des Therapeuten liegt dabei im steten Abgleichen der Evidenz-Komponenten, um einem flexiblen, variablen und einzelfallfokussierten therapeutischen Handeln für den Einzelfall gerecht zu werden. Wenn jedoch Evidenzstudien fehlen, führt dies nicht zu einem zufälligwillkürlichen Prozess. Es gibt vielmehr Konstanten als Leitplanken, wobei eine wichtige Konstante die Sicherung der Qualität ist. Mithilfe der „Fallkaskade” gelingt es, auf jeder Stufe der Fallbearbeitung unter Berücksichtigung der ICF professionelles logopädisches Handeln zu gewährleisten.