Objektive Messung von Glottisschlussinsuffizienzen

Innovative Studie zur Anwendbarkeit des Oszillogramms als evidenzbasierte Messmethode in der Logopädie
2017 | Laura Tuschen, Steffen Glückselig, Kerstin Bilda

Ein standardisiertes Diagnoseverfahren bei Dysphonien ist das ELS-Basisprotokoll, das fünf Erhebungskriterien einschließt: Perzeption, Videolaryngostroboskopie, aerodynamische und akustische Messungen sowie Selbstevaluation. Vier dieser Kriterien sind von Logopäden anwendbar. Um einen Glottisspalt objektiv erfassen zu können, sind Logopäden auf den ärztlichen lupenlaryn-goskopischen Befund angewiesen. Akustische Messungen zeigten einen Zusammenhang der Hüllkurve im Oszillogramm und dem Glottisschluss. Dies wurde mittels einer quasi-experimentellen Vergleichsstudie untersucht. Probanden mit komplettem und inkomplettem Glottisschluss wurden aufgefordert, den Vokal /a/ lange zu halten. Dies wurde mit dem Schallanalyseprogramm PRAAT ausgewertet. Der Verlauf der untersuchten Oszillogramme unterschied sich in den Stichprobengruppen signifikant. Die objektive Methode bietet einen klinischen Einsatz in der Diagnostik und Therapie von Dysphonien. Das Verfahren zeichnet sich als praktikabel, kostengünstig und wenig zeitintensiv aus.


Zitation
Tuschen, L., Glückselig, S. & Bilda, K. (2017). Objektive Messung von Glottisschlussinsuffizienzen - Innovative Studie zur Anwendbarkeit des Oszillogramms als evidenzbasierte Messmethode in der Logopädie - Forum Logopädie, 3 (31), 26-31