2005 | Matthias Brand, Hans J. Markowitsch
Gedächtnisstörungen (Amnesien) sind die häufigste Folge von Hirnschädigungen. Dabei kann sowohl die Fähigkeit, neue Informationen längerfristig abzuspeichern, als auch der Abruf von Inhalten aus dem Altgedächtnis betroffen sein. Den Inhalt betreffend sind Störungen des episodischen und des semantischen Gedächtnisses die prominentesten Symptome. Aufgrund der auf Hirnebene netzwerkartigen Organisation des Gedächtnisses können Amnesien in Folge sehr unterschiedlicher Hirnschädigungen entstehen. So können selbst selektive Schäden einzelner gedächtnisrelevanter Strukturen gravierende Gedächtniseinbußen verursachen. Bei Demenzen, die zumeist mit umfassenden neuralen Änderungen einhergehen, gehören Gedächtnisstörungen zu den Kardinalsymptomen. In diesem Beitrag werden beispielhaft einzelne Ätiologien von Gedächtnisstörungen und deren neuropsychologische Profile zusammengefasst. Einen Schwerpunkt bildet die Darstellung von Störungen des Gedächtnisses bei Patienten mit Demenzen.