Welche Diagnostikmethoden sind in der logopädischen Praxis aussagekräftig? Eine Literaturrecherche und Diskussion
Ein Drittel aller Stimmpatienten an spezialisierten Kliniken weisen eine funktionelle Stimmstörung auf. Diese ist unter anderem durch eine Veränderung der Stimmqualität, der Tonhöhe und Lautstärke beim Sprechen, eine verminderte stimmliche Belastbarkeit oder eine beeinträchtigte stimmbezogene Lebensqualität charakterisiert. Da zur Diagnosestellung organische und neurogene Ursachen sicher ausgeschlossen sein müssen und funktionelle Veränderungen nur bedingt mit laryngoskopischen Untersuchungen nachweisbar sind, sind bei diesen Patienten die subjektive Selbsteinschätzung sowie die perzeptive und die instrumentelle akustische Untersuchung zur Beurteilung der Stimmfunktion entscheidend. Studien weisen nach, dass bei Patienten mit funktionellen Stimmstörungen subjektive und perzeptive Befunde nach einer Stimmübungstherapie signifikant verbessert sind. Auch die Sprechmelodie kann sich nachweislich vergrößern. Mittels Voice Handicap Index, der RBH- bzw. GRBAS-Skala sowie Messungen der Mittleren Sprechstimmlage und Sprechmelodie kann in der logopädischen Praxis eine Veränderung der Stimmfunktion und somit auch ein Therapieerfolg bei Patienten mit funktionellen Stimmstörungen nachgewiesen werden.