Eine Studie zu Auswirkungen der Kombinierten Stottertherapie nach dem Hannover Modell
Fundiert durch eine dialogisch-interaktionistische Theorie wird die Kombinierte Stottertherapie nach dem Hannover Modell im Sommercamp für stotternde Jugendliche und junge
Erwachsene vorgestellt. Die Vielfalt der Sprechstile, Methoden und Perspektiven wird dabei als notwendige und wichtige Lernbedingung und Therapievariable betrachtet. Diese Sichtweise erweitert die klassischen therapeutischen Verfahren in der Analyse und Gestaltung von Alltags- und Therapiesituationen um wesentliche Aspekte. Es ergibt sich ein Beitrag zur Professionalisierung sprachtherapeutischen Handelns sowie zur Sprachtherapieforschung. In einer Interventionsstudie werden Therapieeffekte sowie die Sichtweisen der Betroffenen und Dialogpartner exploriert und Veränderungsstrategien und -faktoren identifiziert. Dies erfolgt zu drei Messzeitpunkten, einem vor der Therapie und zwei Post-Messzeitpunkten mit je drei Teilbereichen: 1. videoaufgezeichnete Sprechsituationen, 2. Selbst- undFremdbeurteilungsfragebögen und 3. videoaufgezeichnete Interviews. Das Stottern reduzierte sich über das Sommercamp hinweg signifikant. Die Daten der Follow-up-Messung und der Fragebögen sowieerste inhaltsanalytische Ergebnisse der Interviews weisen ebenfalls auf eine Verbesserung und relevanteVeränderungsstrategien und -faktoren durch das Sommercamp hin.