Ein unerlässliches Element der Schluckdiagnostik ist die Anamnese, die dem Therapeuten Hinweise auf Ursache, Beschwerdeart und -schwere geben soll. Nicht immer gelingt dann jedoch spontan eine plausible Zuordnung von Symptomatik und Ätiologie. Eine in diesem Zusammenhang häufig übersehene Ursache oder Verstärkung einer schon bestehenden Dysphagie sind die oft schon langjährigen Medikamentationen der Patienten. Die vorliegende Übersicht, basierend auf Literaturrecherche und Fallbeispielen aus eigener Praxis, soll ein pharmakologisches Basiswissen für Logopäden in der schlucktherapeutischen Diagnostik vermitteln. Die Kenntnis über verschiedene medikamentenassoziierte Störungen kann dem Schlucktherapeuten in der Position als Vermittler zwischen Arzt und Patienten helfen, mögliche Beschwerden und Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen, pharmazeutische Behandlungsansätze kritisch zu hinterfragen und manch unnötige funktionelle Behandlung zu verhindern.