Hintergrund: Immer mehr Kinder werden ganztags in einem Kindergarten betreut. Notwendige logopädische Interventionen werden deshalb in den späten Nachmittag verlagert. Dies führt zu Engpässen bei der Vergabe von Nachmittagsterminen in ambulanten Praxen und zu langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Daher sollte darüber nachgedacht werden, die Therapie während der Betreuungszeit im Kindergarten zu erlauben.
Ziel: Es soll herausgearbeitet werden, auf welche Art und Weise die logopädische Versorgung von Kindergartenkindern während der Betreuungszeit im Kindergarten ermöglicht werden kann.
Methode: Auf der Grundlage einer Literaturrecherche wird analysiert, welche Chancen und Risiken die logopädische Intervention während der Betreuungszeit für Kinder, Eltern, den Kindergarten, die Therapeut/inn/en und die Kostenträger hätte. Unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen werden mögliche Versorgungsmodelle entworfen.
Ergebnisse: Für alle Beteiligten kann herausgestellt werden, dass die Chancen überwiegen. Sowohl die Finanzierung als auch die Zulassungsempfehlungen müssen an die Situation in Kindergärten angepasst werden, um die Therapie dort zu ermöglichen. Die Therapeut/inn/en könnten entweder beim Kindergarten(-träger) beschäftigt werden oder als Angestellte einer logopädischen Praxis Hausbesuche im Kindergarten durchführen.
Schlussfolgerung: Die Therapie im Kindergarten erscheint sinnvoll und ist mithilfe der herausgearbeiteten Versorgungsmodelle umsetzbar. Die Gesetzgeber sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen anpassen, um Modellprojekte zu ermöglichen.
Schlüsselwörter: Logopädie, Sprachtherapie, Kinder, Kindergarten, Betreuungszeit, Versorgungsmodelle, rechtliche Rahmenbedingungen