Wer eine Therapie leitet, übernimmt Verantwortung für einen nachvollziehbaren, begründeten, transparenten, dialogischen und reflektierten Prozess in Richtung eines individuell relevanten, lebensbedeutsamen Zieles. Alle hier genannten Adjektive sind Merkmale einer pädagogisch-therapeutischen Qualität. Methodenunabhängige Variablen wie Klientenfaktoren, Auftragsklärung und Zielvereinbarung sind hier relevante Größen und werfen ein neues Licht auf die Frage nach einer adäquaten Evaluationsforschung für die Logopädie. Für die Wirksamkeitsforschung in der Logopädie geht es um ein Überdenken des bisher direkt aus der evidenbasierten Medizin übernommenen naturwissenschaftlichen Paradigmas und eine Wende hin zu Ökologie, Kooperation und Kontext. Diese gibt unserem Fach die Möglichkeit, einzelne Methoden nicht in einer Wirksamkeitskonkurrenz zu sehen, sondern nach übergeordneten, verbindenden und integrativen Faktoren zu suchen.