Stimmstörungen können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Gegenstand dieser Untersuchung ist die Frage, ob organische und funktionelle Stimmstörungen unterschiedliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Weiterhin sollten geschlechtsabhängige Unterschiede untersucht werden. Dazu wurden insgesamt 108 Patienten untersucht. Keiner der Patienten hatte eine bösartige Erkrankung. Als Test kam die validierte deutsche Version des SF-36-Fragebogens zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit funktionellen und organischen Dysphonien sowie zwischen männlichen und weiblichen Stimmpatienten. Damit kann der andernorts geäußerte Verdacht, eine besondere „emotionale Konstitution“ könne das Auftreten funktioneller Stimmstörungen begünstigen, verworfen werden. Nach diesen Ergebnissen kann der SF-36 als Instrument zur Erfassung der Lebensqualität bei Patienten mit Stimmstörungen zur allgemeinen Anwendung für die Primärdiagnostik als auch zur Verlaufskontrolle empfohlen werden.