Laut-Symbol-Lernaufgabe sagt spätere Lesefähigkeiten voraus

Sprachunabhängiges Messinstrument für die Altersgruppe von vier bis fünf Jahren
2019 | Dr. Josefine Horbach, Prof. Dr. Thomas Günther

Ziel einer Reihe von Studien war es herauszufinden, ob mit einer Morse-Code-ähnlichen Laut-Symbol-Lernaufgabe spätere Leseleistungen vorhergesagt werden können. In der Laut-Symbol-Lernaufgabe lernen Kinder die Namen zweier Symbole und sollen dann gezeigte Symbolketten „vorlesen“. Die Ergebnisse der ersten Studie belegten neben der Machbarkeit der Laut-Symbol-Lernaufgabe mit Vorschulkindern den spezifischen Charakter der Aufgabe, da sie über klassische Prädiktoren hinaus Teile der Varianz der späteren Leseleistung aufklärte. Die zweite Studie belegte die Eignung für jüngere, mehrsprachige Kinder. Leseleistungen, die drei Jahre später gemessen wurden, konnten allein durch die Laut-Symbol-Lernaufgabe recht genau vorhergesagt werden. Mehrsprachige Kinder unterschieden sich in ihrer Performanz nicht von einsprachigen. Die Laut-Symbol-Lernaufgabe zeigte sich als guter Prädiktor für spätere Leseleistungen. Sie ist unabhängig vom Vorwissen der Kinder und scheint besonders geeignet für die junge Altersgruppe von vier bis fünf Jahren.


Zitation
Horbach, J. & Günther, T. (2019). Laut-Symbol-Lernaufgabe sagt spätere Lesefähigkeiten voraus - Sprachunabhängiges Messinstrument für die Altersgruppe von vier bis fünf Jahren - Forum Logopädie Jg. 33 (5) September 2019, 10-15