Aus der klinischen Erfahrung heraus kennt man Patienten, die zwar keine Aphasie haben, jedoch Auffälligkeiten in der sozio-kommunikativen Kompetenz, Wortabrufdefizite, Textverständnisprobleme und Schwierigkeiten bei der Textproduktion aufweisen. Für die Diagnostik und Therapie dieser Symptome von kognitiven Kommunikationsstörungen stehen im deutschsprachigen Raum
deutlich seltener Verfahren zur Verfügung als vergleichsweise im anglo-amerikanischen Raum. Dort ist das „Management“ der kognitiven Kommunikationsstörungen mehr vorangeschritten, was sich z.B. in der Entwicklung interdisziplinärer Therapieansätze und Leitlinien für verschiedene Arten von kognitiven Kommunikationsstörungen verdeutlicht. In den letzten Jahren wurden jedoch auch im deutschsprachigen Raum verschiedene Ansätze für die Diagnostik und Therapie von kognitiven Kommunikationsstörungen ausgearbeitet. Daher soll in diesem Artikel eine Übersicht zum aktuellen Forschungsstand zu kognitiven Kommunikationsstörungen gegeben werden, in der auch auf die unterschiedlichen Konzepte und Einteilungsformen dieser erworbenen Kommunikationsstörungen eingegangen wird. Die Darstellung der Symptome, geeigneter Diagnostikverfahren und evidenzbasierter Therapieansätze bildet den Schwerpunkt dieses Beitrags.