Improvisation – nicht nur für Stotternde: Unberechenbare Verwirrung und verwirrende Unberechenbarkeiten

2004 | Wolfgang Wendlandt

Therapie bedient sich theoretischer Konzepte, die eine Kontrollierbarkeit unserer Veränderungsarbeit mit Menschen suggerieren. Doch Vieles läuft anders als geplant – das Leben ist bunt und nicht immer berechenbar. TherapeutInnen tun gut daran, KlientInnen im Umgang mit alltäglichen Unberechenbarkeiten zu schulen. Ein nachhaltiger Erfolg einer Therapie zeigt sich erst, wenn KlientInnen Sicherheit erlangen, mit den alltäglichen Unberechenbarkeiten und den schwer handhabbaren Herausforderungen selbst fertig zu werden. Als Arbeitsmethode bietet sich hierfür die szenische Improvisation an. Sie stellt ein Experimentierfeld dar, auf dem die Betroffenen ihre eigenen Ressourcen spüren und neue Fähigkeiten entwickeln können. Dabei trainiert Improvisation soziale Kompetenzen und ermöglicht es, kommunikative Fähigkeiten, beispielsweise bei stotternden Menschen, systematisch aufzubauen. Methodische Prinzipien für die Durchführung von Improvisationsübungen werden erläutert, Beispiele aus der Klientenarbeit vorgestellt und Hinweise zur Erarbeitung von Improvisationsmaterialien für die Therapie gegeben.


Zitation
Wendlandt, W. (2004). Improvisation - nicht nur für Stotternde: Unberechenbare Verwirrungen und verwirrende Unberechenbarkeiten - Forum Logopädie, 3 (18), 6-10