Gesundheitskompetenz wird zusehends als wichtige Voraussetzung erachtet, um die eigene Gesundheit erhalten, bei Gesundheitsstörungen und Krankheiten aktiv an der Behandlung und der Wiedererlangung der Gesundheit mitwirken und sich auch für gesunde Lebensbedingungen engagieren zu können. Erste empirische Befunde zeigen jedoch, dass die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland eine niedrige Gesundheitskompetenz und damit Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen hat. Die HLS-GER-Studie deutet zugleich an, dass vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit niedrigem Bildungsniveau, Menschen im höheren Lebensalter und ebenso Menschen mit chronischer Krankheit eine vergleichsweise niedrige Gesundheitskompetenz aufweisen. Menschen mit einem niedrigen Gesundheitskompetenzniveau haben zudem häufiger einen subjektiv schlechteren Gesundheitszustand. Erkenntnisse wie diese unterstreichen, wie wichtig die Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland ist. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz sollte daher künftig einen festen Stellenwert im Gesundheitssystem erhalten. Zugleich ist es notwendig, dem Thema nicht nur im Gesundheitssystem, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen größere Aufmerksamkeit zu schenken, denn die Förderung der Gesundheitskompetenz ist eine facettenreiche Aufgabe, die viele Bereiche der Gesellschaft tangiert. Sie erfordert daher eine gesamtgesellschaftliche Strategie.