Gelingende Kommunikation bei Menschen mit geistiger Behinderung

Studie zur Erprobung eines patientenorientierten Kommunikationsstils
2016 | Kerstin Nonn

Erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung haben häufiger gesundheitliche Probleme als Menschen ohne Behinderung. Eine Ursache für das erhöhte Auftreten von Krankheiten sind sprachliche und kommunikative Probleme, die als sogenannte Verständigungsbarrieren auf beiden Seiten bestehen. In einer quantitativen Studie (n = 80) wurde eine ärztliche/therapeutische Gesprächssituation experimentell nachgestellt und die pragmatisch-kommunikativen und narrativen Fähigkeiten von Menschen mit geistiger Behinderung untersucht. Basierend auf dem Kooperationsmodell von Tomasello und der ICF-Klassifikation wurde ein patientenorientierter Kommunikationsstil erprobt und als wirksam beurteilt. Grundlegend sind eine klare Struktur des Gespräches, ausreichend Zeit und eine uneingeschränkte wertschätzende und akzeptierende Haltung dem Patienten gegenüber. Ein Leitfaden für eine gelingende Kommunikation wird vorgestellt, welcher neben der Gesundheit selbst die Selbstbestimmung und Selbstvertretung von Menschen mit geistiger Behinderung stärkt.


Zitation
Nonn, K. (2016). Gelingende Kommunikation bei Menschen mit geistiger Behinderung - Studie zur Erprobung eines patientenorientierten Kommunikationsstils - Forum Logopädie Heft 5 (30), 32-37