Frühkindliches Stottern: Abwarten oder sofort behandeln?

Indikatoren für den Therapiebeginn auf der Basis von aktuellen Forschungsergebnissen
2011 | Christina Lattermann

Studienergebnisse der letzten Jahre legen nahe, dass ungefähr 75% aller stotternden Kinder eine spontane Remission aufweisen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann jedoch nicht sicher vorausgesagt werden, welche Kinder die Redeflussstörung überwinden und welche ein persistierendes Stottern entwickeln werden. Untersuchungen verschiedener Forschergruppen haben in den vergangenen JahrenRisikofaktoren analysiert, die die Entwicklung eines überdauernden Stotterns begünstigen und/oder einen umgehenden Behandlungsbeginn erfordern. Diese Faktoren umfassen den Zeitpunkt des Beginns und die Dauer der Redeflussstörung, das Geschlecht des Kindes, das Vorkommen von Stottern in der Familie, die Entwicklung der Stottersymptomatik, die phonologische und die sprachliche Entwicklung des Kindes sowie den Einfluss der Redeflussstörung auf Kind und Eltern. Ärzte und TherapeutInnen sollten diese Faktoren bei der Entscheidung, ob und wann ein betroffenes Kind behandelt wird, berücksichtigen. Ein Instrument zum Erfassen und Bewerten der vorliegenden Risikofaktoren wird vorgestellt.


Zitation
Lattermann, C. (2011). Frühkindliches Stottern: Abwarten oder sofort behandeln? Indikatoren für den Therapiebeginn auf der Basis von aktuellen Forschungsergebnissen - Forum Logopädie, 2 (25), 6-11