Frühe inputorientierte Lexikontherapie bei Kindern im Late-Talker-Stadium

Ein Nachweis spezifischer Effekte
2011 | Sandra Dähn, Anna Lehnhoff, Charleen Neumann, Wiebke Rohdenburg, Svenja Ringmann, Julia Siegmüller

In der Diskussion darüber, wann Therapie bei Kindern mit sprachlichen Defiziten beginnen sollte, fehlen auf der Seite der LogopädInnen die überzeugenden Argumente für einen frühen Behandlungsbeginn. Es ist umstritten, zu welchem Zeitpunkt logopädische Therapie bei Kindern mit Late-Talker-Profil beginnen sollte. Die vorliegende Studie ist eine Teilstudie des Projekts „Lexikalisch-Syntaktische Therapie bei Kindern mit komplexen Störungsbildern im Late-Talker-Stadium“ (LST-LTS-Projekt) am Logopädischen Institut für Forschung in Rostock. Die Therapiegruppe besteht aus 25 sprachauffälligen Kindern im Alter von zwei und drei Jahren, die durch die Therapiemethode der Inputspezifizierung den Wortschatzspurt erreichten. Es erfolgte eine Gegenüberstellung der zwei- und dreijährigen Kinder. Die jüngeren Kinder erreichten den Wortschatzspurt in signifikant weniger Therapieeinheiten. In einer zweiten Untersuchung wurden jüngere unauffällige Kinder aus der Kontrollgruppe den Kindern der Therapiegruppe zugeordnet. Die sprachauffällige Therapiegruppe erweiterte ihren Wortschatz um signifikant mehr Wörter im Vergleich zu sprachunauffälligen Kindern mit gleichem Startwortschatz in derselben Zeit. Die Ergebnisse dieser Studie sprechen für den frühzeitigen Beginn der logopädischen Intervention bei Kindern mit Late-Talker-Profil.


Zitation
Dähn, S. et al. (2011). Frühe inputorientierte Lexikontherapie bei Kindern im Late-Talker-Stadium - Ein Nachweis spezifischer Effekte - Forum Logopädie, 5 (25), 6-12