Frühdiagnostik bei Sprachverständnisstörungen
ein häufig unterschätztes Störungsbild mit langfristig gravierenden Folgen für die Betroffenen
2010 | Anke Buschmann, Bettina Jooss
Defizite im Sprachverständnis stellen ein hohes Risiko für die Ausbildung manifester Sprachentwicklungsstörungen dar und sind oftmals mit Sekundärproblemen in der psychosozialen und schulisch-beruflichen Entwicklung verbunden. Diese ungünstige Langzeitprognose erfordert eine differenzialdiagnostische Abklärung der rezeptiven Sprachfähigkeiten bei Kindern mit einer verzögerten Sprachentwicklung und verlangt frühe und effektive Interventionsmaßnahmen. Im klinischen Alltag werden Sprachverständnisstörungen jedoch noch immer häufi g übersehen. Der Überblicksartikel soll dazu beitragen, dieses Störungsbild stärker in den Fokus zu rücken und die Sensibilität für Probleme in den rezeptiven Sprachfähigkeiten zu erhöhen. Ausgehend von den ungünstigen Entwicklungsverläufen bei Sprachverständnisstörungen wird auf die Notwendigkeit einer Überprüfung der rezeptiven Fähigkeiten auf verschiedenen sprachlichen Ebenen und Möglichkeiten der Früherkennung eingegangen. Auf der Basis einer wissenschaftlichen Untersuchung wird ein standardisierter Diagnostikablauf für sprachentwicklungsverzögerte Kleinkinder mit Erfassung des Sprachverständnisses als Schlüsselkomponente vorgestellt. Abschließend werden Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten Interventionsstudie bei Late Talkern mit Sprachverständnisdefiziten zusammenfassend präsentiert
Zitation |
Buschmann, A. & Joos, B. (2011). Frühdiagnostik bei Sprachverständnisstörungen - Ein häufig unterschätztes Störungsbild mit langfristig gravierenden Folgen für die Betroffenen - Forum Logopädie, 1 (25), 20-27
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