Evidenzbasierte Praxis (EBP) ist eine Wissensmanagementmethode, um Patienten möglichst optimal zu versorgen, und stellt die Selbstverpflichtung einer Berufsgruppe auf hohe professionelle Standards dar. Dabei basiert der therapeutische Entscheidungsprozess der Evidenzbasierten Praxis auf drei Grundpfeilern: (1) dem Wissen und der Erfahrung des Therapeuten, (2) der externen Evidenz als Wissen aus Studien und anderen Forschungen und (3) den individuellen Erfahrungen und Präferenzen des Patienten. Während der Erfahrungsschatz des Therapeuten in der Ausbildung von Sprachtherapeuten bereits traditionell in der Lehre verankert ist, stellt sich für die Grundpfeiler 2 und 3 die Frage nach der praktischen Umsetzung im Lehr- und Ausbildungsprozess. Im Folgenden wird deshalb auf die Anwendung von Evidenzbasierter Praxis in Unterricht und Lehre eingegangen: Der Einbezug externer Evidenz wird in einem fünf-Schritte-Programm verdeutlicht und die partizipative Entscheidungsfindung mit den Klienten mittels Zielsetzungsstrategien (SMART-Regeln, Zielerreichungsskalen) erläutert.