Störungen der Laut- und Schriftsprache werden häufig als Folge einer verlangsamten Verarbeitung akustischer Informationen aufgefasst. Der Zusammenhang zwischen Spracherwerb und zeitlicher Diskriminationsfähigkeit erscheint auch plausibel, da das Verstehen von Sprache eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit schnell aufeinander folgender akustischer Signale voraussetzt. Als kausale Therapie wird eine Schulung der Zeitverarbeitungsfähigkeit, meist in Form eines Ordnungsschwellentrainings, empfohlen. In der Studie wurde die Effektivität eines Trainings von Ordnungsschwelle und Richtungshören überprüft. Dabei zeigte sich, dass dieses zu einer Erniedrigung von auditiver und visueller Ordnungsschwelle führt, jedoch kein Transfereffekt auf Sprachvermögen bzw. Lese-Rechtschreibleistung eintritt.