In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Schritte zur Qualitätssicherung in der Logopädie geplant und umgesetzt. Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität beziehen die Ausbildung an Berufsfachschulen (BFS) und den Akademisierungsprozess der Logopädie ein. Die Autorin der vorliegenden Bachelorarbeit ist als Lehrende an der BFS für Logopädie in Osnabrück tätig, die als Kooperationsschule der Hochschule (HS) Osnabrück in den dortigen additiven Studiengang Ergotherapie-Logopädie-Physiotherapie eingebunden ist. Für einen geplanten dualen Studiengang Logopädie ist u. a. die Erstellung eines Praxiscurriculums erforderlich. Bisherige Veröffentlichungen in Form von Modulhandbüchern und Studienverlaufsplänen verschiedener BFS und HS weisen Darstellungslücken zur organisatorischen Umsetzung der praktischen Ausbildung auf. Im vorliegenden empirischen Forschungsprojekt wird die derzeitige interne praktische Ausbildung an der BFS in Osnabrück evaluiert. Aus der Ergebnisanalyse werden konkrete Umsetzungsvorschläge für die zukünftige Praxisausbildung an der BFS abgeleitet. Ein Interview mit einer neuen Mitarbeiterin der BFS, die den Studiengang Patholinguistik absolviert hat, ergab drei neue Aspekte für die Ausbildung in Osnabrück. Ehemalige Absolventen der BFS aus den letzten fünf Abschlussjahrgängen bewerteten mittels Fragebogen rückblickend ihre praktische Ausbildung. Die Analyse dieser Umfrage ergab eine hohe Bedeutung verschiedener Aspekte der Themen Hospitationen, Durchführung eigener Therapien und Co-Therapien für ihre derzeitige berufliche Tätigkeit als Logopäden. Weiterhin werden die Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer Relevanz für die Übernahme in das Praxiscurriculum eines dualen Studiengangs Logopädie an der Hochschule Osnabrück interpretiert und vor dem Hintergrund eines kompetenzorientierten Modells diskutiert.