Entscheidungszentrierte, evidenzbasierte Praxis – ein alternatives EBP-Modell

2013 | Brenner, Sebastian

Evidenzbasierte Praxis stellt eine Dimension professionellen Handelns dar. Sie beinhaltet die Berücksichtigung verschiedener Einflüsse im Rahmen einer wissenschaftlich reflektierten, klinischen Entscheidung als Grundlage einer durchzuführenden Intervention. Einfluss nehmen individuelle Ziele, Wünsche und Erwartungen von Patienten/innen, vorliegende Ergebnisse systematischer Forschung (Evidenz) sowie die Expertise von Therapeuten/innen. Darüber hinaus setzt die Berücksichtigung dieser Einflüsse passende Rahmenbedingungen seitens der jeweiligen Institution (Klinik, Praxis, …) sowie der Gesellschaft voraus. Aus diesen Anforderungen entstand ein Modell entscheidungszentrierter evidenzbasierter Praxis. Zehn von zwölf der Experten/innen, die im Rahmen einer Studie EBP-relevante Teilkompetenzen identifizierten, stimmten der, dem Modell der entscheidungszentrierten evidenzbasierten Praxis zugrunde liegenden EBP-Definition zu. Diese Definition – wie auch das Modell – legt ein größeres Gewicht auf die klinische, wissenschaftlich reflektierte Entscheidung handelnder Therapeuten/innen, als dies in EBP-Definitionen der recherchierten Literatur der Fall ist.


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