Einfluss von Sprechstörungen auf Lebensqualität und Bewältigungsstrategien von Parkinson-Patienten

2005 | Ilse Heberlein, Peter Vieregge

Bei Parkinson-Patienten treten häufig dysarthrische Störungen auf, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der verbalen Kommunikation führen können. In der Arbeit untersuchten wir Zusammenhänge zwischen Sprechstörungen, Lebensqualität und Stressbewältigungsstrategien bei 47 ambulanten Patienten mit Morbus Parkinson (MP). In der Gesamtgruppe der Patienten wurde eine hohe Lebensqualität vor allem durch niedrige Depressivitätswerte und eine kurze Krankheitsdauer vorhergesagt. Im Vergleich zu MP-Patienten ohne Sprechstörungen hatten MP-Patienten mit einer Beeinträchtigung des Sprechens eine verminderte Lebensqualität in den Bereichen „Alltagsaktivitäten“, „soziale Unterstützung“, „Kognition“ und „Kommunikation“. Außerdem wandten MP-Patienten mit Sprechstörungen die Bewältigungsstrategien „Reaktionskontrolle“ und „positive Selbstinstruktion“, die im Allgemeinen als effektiv betrachtet werden, weniger häufig an als Patienten ohne Sprechstörungen. Patienten mit Sprechbehinderung hatten dagegen höhere Werte für die maladaptive Bewältigungsstrategie „Resignation“.


Zitation
Heberlein, I. & Vieregge, P. (2005). Einfluss von Sprechstörungen auf Lebensqualität und Bewältigungsstrategien von Parkinson-Patienten - Forum Logopädie, 3 (19), 26-31