Die Autorin beschreibt die Entwicklung der von ihr gegründeten Stimmig- sein-Methode, die auf einer Gesangspädagogik (der Funktionalen Methode nach Gisela Rohmert) basiert. Die Notwendigkeit zur Erweiterung dieser Gesangspädagogik, in der sich die Stimmfunktion über eine besondere Hörweise systemisch selbst reguliert, ergibt sich aus dem tief greifenden Zusammenwirken von Psyche und Stimme, das physiologisch in der Schutzfunktion des Kehlkopfs begründet liegt und die funktionale Selbstregulation der Stimme daher oft verhindert. Statt diese Schutzfunktion der Kehle überwinden zu wollen, macht sich die Autorin dies für eine psychointegrale Arbeit zunutze, bei der die KlientInnen mithilfe der eigenen Stimme die Sensibilität dafür schärfen können, wovor sie sich schützen möchten und welche Wege sie zu einer Wiedergewinnung ihrer Eigenmacht gehen können. Erst dann ist eine Öffnung und Befreiung der Stimme möglich. Die Stimmig-sein-Methode ist fließend zwischen Gesangs- und Stimmpädagogik auf der einen Seite und Stimmtherapie bzw. Musiktherapie auf der anderen Seite angelegt und führt zum authentischen Stimm- und Selbstausdruck, dem „Stimmig sein“.