Während des physiologischen Lauterwerbs können so genannte phonologische Prozesse auftreten, die nicht in der Erwachsenensprache vorkommen. Diese Vereinfachungen sind innerhalb einer gewissen Zeitspanne als nicht pathologisch anzusehen. Gelingt es einem Kind nicht, diese phonologischen Prozesse zu überwinden, können sich Lautverwendungsfehler manifestieren. Man spricht dann von phonologischen Störungen. Die vorliegende Studie untersucht den Lauterwerb im Schweizerdeutschen. Dabei liegt der Fokus auf dem Erwerb von wortinitialen Konsonantenclustern. Dazu wurde eine Gruppe von 26 schweizerdeutschen Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren untersucht. Bei einem Großteil der Kinder in der Testgruppe traten Störungen beim Erwerb von Clustern bestehend aus Plosiv und Frikativ auf. Bei Clustern dieser Art nehmen die Kinder Substitutionen vor, während sie die anderen Cluster fehlerfrei produzieren können. Diese Substitutionen werden in der vorliegenden Studie als phonologische Störungen charakterisiert.