In der bisher größten Prävalenzstudie zum Thema Dysphagie in geriatrischen Einrichtungen in Deutschland zeigte sich eine hohe Prävalenz klinischer Hinweise auf eine mittelschwere bis schwere Dysphagie (Rittig & Jäger 2009). Daher spielt bei der Prävention und Behandlung von Dysphagien die Schnittstellenversorgung eine zentrale Rolle. Zur Optimierung der multiprofessionellen Versorgungsqualität am Übergang zwischen verschiedenen Versorgungsebenen ist der „Dysphagie-Pass“ entwickelt worden. Er bildet ein Informations- und Dokumentationsmedium für die Berufsgruppen der Ärzte, Therapeuten, Pflegefachkräfte und Ernährungswissenschaftler in der Akut- und Rehabilitationsklinik, im ambulanten Bereich und in der stationären Pflege. Ebenso werden Patienten und Angehörige durch den Dysphagie-Pass im Problembewusstsein und ihrer Eigenverantwortung gestärkt sowie in die Diagnostik, Therapie und Behandlungsziele einbezogen. Ziele des Dysphagie-Passes sind die Vermeidung unnötiger Kosten und Komplikationen durch Mehrfachuntersuchungen und ungezielte Behandlungsansätze, die Optimierung von Prozess- und Ergebnisqualität sowie eine Verbesserung von Lebensqualität, Autonomie und Compliance der Betroffenen.