Eine Verlaufsstudie mit Implikationen für die Diagnostik von Spracherwerbsstörungen bei Vorschulkindern mit Migrationshintergrund
In der vorgestellten Untersuchung zum Deutscherwerb von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund wird von einer entwicklungspsychologischen Sichtweise des Spracherwerbs ausgegangen. Diese stellt den Spracherwerb in einen engen Zusammenhang mit anderen Entwicklungsbereichen. Die Ergebnisse der Untersuchung weisen darauf hin, dass nicht-sprachliche Entwicklungsschritte insbesondere im Bereich der Individuationsentwicklung sowie der Deutscherwerb der Mutter wichtige Bedingungen für einen gelingenden (Deutsch-)Spracherwerb darstellen. Als Implikation für die sprachentwicklungspsychologische Diagnostik wird deshalb diskutiert, inwiefern die Erfassung von nicht-sprachlichen Bereichen eine Alternative zur Entwicklung von mehrsprachigen diagnostischen Instrumenten bei Spracherwerbsstörungen von Kindern mit geringen Deutschkenntnissen bieten könnte.