Dekanülierungsmanagement in der Frührehabilitation

Ein Plädoyer für mehr Risikobereitschaft
2011 | Maria-Dorothea Heidler

Sprachtherapeuten werden zunehmend mit Patienten konfrontiert, die mit einer geblockten Trachealkanüle (TK) versorgt sind. Die Nachteile solcher Kanülen sind so zahlreich, dass möglichst rasch eine Entwöhnung angestrebt werden sollte. Der hier vorgestellte Behandlungspfad beginnt mit sukzessiv steigenden Entblockungsphasen unter Aufsatz eines Sprechventils und mündet über eine längerwährende Dauerabstöpslung in die Dekanülierung. Eine gewisse Risikobereitschaft des Therapeuten ist vor allem während der ersten Entblockungsphasen erforderlich, da hier die Gefahr zur Entstehung einer Pneumonie am größten ist. Allerdings wird die Gefährdung häufig überschätzt, da auch eine korrekt geblockte TK den Patienten nicht sicher vor dem Tiefertritt von Aspirat schützt und somit auch unter Dauerblockung ein hohes Pneumonierisiko besteht. Daher: Mehr Mut zur Entblockung, da sich durch Abwarten und Dauerblocken weder Sensibilität noch Sekretsituation von selbst verbessern!


Zitation
Heidler, M.-D. (2011). Dekanülierungsmanagement in der Frührehabilitation - Ein Plädoyer für mehr Risikobereitschaft - Forum Logopädie, 3 (25), 22-25