2005 | Christina Lattermann, RosaleeC. Shenker
Im Kontext der zunehmenden Migration sehen sich LogopädInnen in Deutschland immer häufiger mit der Frage konfrontiert, ob bei bilingualen Kindern, die stottern, der Verzicht auf eine Sprache empfohlen werden sollte. Derzeitige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Bilingualität keinen negativen Faktor oder ein Hindernis in der Behandlung des frühkindlichen Stotterns darstellt. Im Gegenteil, der Verzicht auf eine Sprache birgt unter Umständen Risiken von nicht absehbaren emotionalen und kommunikativ-pragmatischen Belastungen für die betroffenen Kinder. Bei der Planung von Diagnostik und Behandlung bilingualer Kinder sollte jedoch der kulturelle Hintergrund berücksichtigt werden, da individuelle kulturelle Aspekte einen entscheidenden Einfluss auf den therapeutischen Prozess nehmen können.