Aphasie oder Demenz?

Der Beitrag der Sprachtherapie zur Differenzialdiagnose und zur therapeutischen Intervention
2010 | Silke Gosch-Callsen, Silke Maren Pfeil

Bei einer Vielzahl hirnorganischer Erkrankungen ist die Sprache als komplexe kog­nitive Funktion mitbetroffen. Insbesondere als Folge von Schlaganfällen in der linken Hirnhälfte kann es zu Aphasien kommen mit ausgeprägter Symptomatik, sowohl expressiv als auch rezeptiv. Die sprachlichen Auffälligkeiten bei den verschiedenen Demenzformen weisen einige ähnliche Fehlerarten auf, sind andererseits aber deutlich von den Aphasien zu unterscheiden, besonders im Hinblick auf die Pragmatik – das sprachliche Verhalten in der Interaktion. Neben dem wissenschaftlich-linguistischen Interesse an diesen Fragestellungen sind sicher auch die Antworten für Diagnose, Verlauf und Therapie der sprachlichen Abweichungen von Bedeutung. Über die Erkenntnis hinaus, dass bei Aphasie mehr die Sprachsystematik, bei Demenz eher das sprachliche Verhalten betroffen ist, sollten neuere Ansätze zur Beschreibung und Einteilung allen auf diesem Fachgebiet Tätigen bekannt sein.


Zitation
Gosch-Callsen, S. & Pfeil, S.M. (2010). Aphasie oder Demenz? Der Beitrag der Sprachtherapie zur Differenzialdiagnose und zur therapeutischen Intervention - Forum Logopädie, 6 (24), 6-13