Schützen Sie Ihre Nachrichten vor dem Zugriff Dritter
Standard: ungeschützt
Wenn Sie E-Mails versenden, sollten Sie sich generell bewusst sein, dass dies in der Regel unverschlüsselt geschieht. Das bedeutet, dass Sie sämtliche Inhalte, unabhängig davon, ob es sich um sensible Daten wie Kontoinformationen oder Geschäftsgeheimnisse, Bilder oder Dokumente handelt, ohne Sicherung auf die Reise durch das Internet schicken. Unverschlüsselt können Ihre E-Mails von Internet-Betrügern, aber auch von der Polizei oder von Geheimdiensten gelesen werden; schlimmstenfalls können Kriminelle hierdurch sogar Ihren E-Mail-Account hacken und in Ihrem Namen E-Mails versenden. Auch E-Mail-Anbieter nutzen aus, dass Sie Ihre Nachrichten ungesichert verschicken: Werbung wird auf die Inhalte Ihrer E-Mails angepasst, damit Sie diese möglichst oft anklicken.
Drei Schutzbereiche
Um beim Versenden, Empfangen und Speichern von E-Mails sicher zu gehen, gilt es drei Dinge zu verschlüsseln: Die Verbindung zum E-Mail-Anbieter, die E-Mails selbst und die empfangenen E-Mails.
Wenn Sie den Online-Login Ihres E-Mail-Anbieters nutzen, also Ihre E-Mails im Browser abrufen, so können Sie sehr schnell überprüfen, ob Ihre Verbindung verschlüsselt ist. Dies erkennen Sie in der Adresszeile: Ist Ihre Verbindung verschlüsselt, so befindet sich am Anfang das Kürzel „https“. Finden Sie hier nur ein „http“, so geben Sie den fehlenden Buchstaben „s“ selbst ein. Funktioniert Ihr Postfach danach nicht mehr, so unterstützt Ihr Anbieter keine verschlüsselte Verbindung – ein Sicherheitsmanko. Sollte das manuelle Ergänzen funktionieren, durchstöbern Sie am besten einmal die Einstellungen Ihres Postfachs. In der Regel können Sie hier die verschlüsselte Verbindung als Standard einstellen. Nutzen Sie eine E-Mail-Software, z.B. Outlook oder Thunderbird, so finden Sie ebenfalls Einstellungsoptionen zur verschlüsselten Verbindung, meist in den Kontoeinstellungen.
Das Verschlüsseln der E-Mail-Nachrichten selbst ist mit etwas mehr Aufwand verbunden. Als SenderIn einer verschlüsselten E-Mail benötigen Sie selbst ein Sicherheits-Zertifikat, während der oder die EmpfängerIn Ihrer Nachricht den dazugehörigen „Public Key“, also den Schlüssel, benötigt. E-Mail-Programme wie Outlook oder Thunderbird bieten solche Verschlüsselungs-Optionen mittlerweile standardmäßig an. Allerdings muss man diese aktivieren, da sie nicht von vornherein aktiv sind. Teilweise bieten auch E-Mail-Anbieter die Option zur Mail-Verschlüsselung im Online-Login an.
Schließlich müssen auch bereits empfangene E-Mails gesichert werden. Erhält ein unbefugter Dritter Zugriff auf Ihr System, so bieten ältere E-Mails oftmals eine Fundgrube reichhaltiger und auch sensibler Informationen. Damit diese Möglichkeit des Datenklau verhindert wird, müssen archivierte E-Mails ebenfalls verschlüsselt werden. Viele E-Mail-Programme bieten eine solche Option bereits an, wenn auch diese oftmals standardmäßig deaktiviert ist. Sollte Ihre Software diese Möglichkeit nicht kennen, so können Sie vor allem unter Window Betriebssystemen durch einen einfachen Schritt eine Verschlüsselung einstellen: Finden Sie den Ordner, in dem Ihr Programm E-Mails speichert, und öffnen Sie dort den Reiter Eigenschaft mit einem Rechtsklick. Unter den erweiterten Einstellungen finden Sie hier die Möglichkeit, den Inhalt zu verschlüsseln.
Nutzen Sie diese Möglichkeiten, Ihre Online-Postfächer und E-Mail-Programme zu sichern. Damit Ihre E-Mails an Patienten, Ärzte oder auch an private Kontakte nicht frei lesbar durch das Internet reisen.