Meldung
Anhörung zur Modellklausel
Der dbl hat als geladener Verband an der öffentlichen Anhörung zum Pflegestärkungsgesetz III teilgenommen und gemeinsam mit anderen Verbänden die ausschließliche hochschulische Ausbildung gefordert.
Bei der Anhörung am 17. Oktober wurden auch Änderungsanträge der Fraktionen CDU/CSU und SPD behandelt. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Anträge lagen auf Veränderungen der Prüfungsgestaltung in den Modellstudiengängen sowie auf einer Verlängerung der Modellklauseln um weitere fünf Jahre.
Zu dem Anhörungsverfahren waren unter anderem alle entsprechenden Berufsverbände sowie der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e. V. (HVG) eingeladen worden. Für den dbl nahm Präsidentin Dietlinde Schrey-Dern an der Anhörung teil, der HVG war durch Prof. Dr. Norina Lauer vertreten. In einer umfangreichen Stellungnahme fordert der HVG unter anderem die Übernahme der hochschulischen Ausbildung zum Ende der Modellphase (2017) in die Regelausbildung und eine Überarbeitung der Ausbildungs- und Prüfungsordnungen. dbl-Präsidentin Schrey-Dern machte deutlich, dass die Pläne zur Verlängerung der Modellphase „lediglich ein Zwischenschritt auf dem Weg zur grundständigen hochschulischen Qualifikation sein können“.
Hintergrund: 2009 war eine Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten eingefügt worden. Damit wurde eine befristete Erprobung akademischer Erstausbildungen ermöglicht. Ende 2017 läuft diese Erprobungsphase aus. Nachdem das Bundesministerium für Gesundheit zunächst eine Verlängerung der Modellphase um zehn Jahre geplant hatte, hat der Bundesrat in seinem am 14. Oktober veröffentlichtem Beschluss eine Verlängerung um lediglich vier Jahre gefordert. Was schlussendlich beschlossen wird, steht noch nicht fest, aber: Es scheint so, dass die Forderungen und Aktivitäten des dbl, der Hochschulen und weiterer Beteiligter ihre Wirkung entfalten.
„Eine Revision des 36 Jahre alten Berufsgesetzes des Logopäden in der nächsten Legislaturperiode ist damit in greifbare Nähe gerückt“, urteilt Dietlinde Schrey-Dern.
Hier finden Sie den Beschluss des Bundesrates sowie die Stellungnahme des dbl.
Text: Ref. Bildung/A. Pula-Keuneke