Meldung
3. Interprofessioneller Ausbildungskongress für Lehrende in den Gesundheitsfachberufen
„voneinander lernen – miteinander ausbilden“ lautete das Motto des 3. Interprofessionellen Ausbildungskongresses für Lehrende in den Gesundheitsfachberufen, der vom 9.- 10. März 2017 an der Fachhochschule Bielefeld, stattgefunden hat. Diese hatte die Veransaltung gemeinsam mit der Universität Osnabrück und der Hochschule für Gesundheit Bochum ausgerichtet. 350 Lehrende unterschiedlicher Professionen nahmen an 40 Sessions und Workshops zum Thema Lernen und Lehren teil. Prof. Dr. Beate Klemme als Gastgeberin der Hochschule Bielefeld zeigt in ihrer Keynote „Lehrerbildung - von der Therapeuten rolle zu Lehrerrolle“ die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Therapeuten- und Lehrerrolle in all ihren Facetten auf. Prof. Dr. Sven Dieterich, hsg Bochum, ging in seinem Vortrag auf die „Relevanz gesundheitswissenschaftlicher Erkenntnisse der Gesundheitsberufe“ ein. Abgerundet wurde der Kongress mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ursula Walkenhorst, Universität Osnabrück, zum Thema „Didaktik der beruflichen Bildung in den Gesundheitsberufen“.
In einem berufspolitischen Vortragsblock zum Thema Entwicklungsstand der Ausbildungs- und Prüfungsordnung der Therapieberufe vertrat Bundesvorstandsmitglied Antje Krüger den dbl und stellte die Ergebnisse des Arbeitskreises Berufsgesetz vor. Präsidiumsmitglied Yvonnne Bovermann sprach für den Deutschen Hebammenverband. Sie legte dar, dass die derzeitige Umstellung der Hebammenausbildung von der Fachschul- zur Hochschulausbildung, die bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein wird, auf einen EU Beschluss zurückgeht.
Vom Deutschen Verband der Ergotherapeuten e.V. nahm Inga Junge teil, der Verband deutscher Ergotherapieschulen wurde von Hans-Jürgen Wöber und der Verband leitender Lehrkräfte an Schulen für Physiotherapie e.V. von Andreas Pust vertreten.
Es wurde deutlich, dass alle Berufsgruppen Arbeitsgruppen gebildet haben, um die die Ablösung bzw. Erneuerung der jeweiligen Berufsgesetzevorzubereiten. Einigkeit bestand bei der Forderung nach der Vollakademisierung und dem Erhalt der praktischen Ausbildung im hochschulischen Ausbildungskontext. Erfreulich war, dass gerade dieser Vortragsblock auf ein hohes Interesse bei den Kongressteilnehmern stieß und in eine spannende, lebendige Diskussion mündete.
Am Ende des Kongresses beteiligte sich der dbl an der Podiumsdiskussion zum Thema „Strukturen, Konzepte, Inhalte - Impulse für eine zukünftige Ausbildung im Gesundheitswesen“ mit Verbandsvertreterinnen und -vertretern der Berufsverbände (Berufsverband der Orthoptistinnen, Deutscher Bundesverband für Logopädie, Deutscher Hebammen Verband, Deutscher Verband der Ergotherapeuten, Verband der Diätassisentinnen sowie der Verbände der Schulen (BDSL, VDES, VLL). Leider konnten auf Grund der hohen Anzahl der Verbände und der knapp bemessenen Zeit keine Fragen aus dem Publikum aufgegriffen werden. Die Verbände konnten aber ihre Statements zu den Themen „Lehrerbildung in den Gesundheitsfachberufen“ und „Wie kann zukünftig die Bildung im Gesundheitsbereich aussehen?“ vortragen. Auch hier wurde deutlich, dass sich alle die Akademisierung wünschen und die Diskussion über die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Gesundheitsfachschulen dann nicht mehr notwendig wäre.
Insgesamt war es ein lebendiger und fachlich interessanter Kongress, der vor allem durch die Teilnahme so vieler unterschiedlicher Berufsgruppen seinen besonderen Reiz hatte.
Antje Krüger
Beisitz Bildung im dbl-Bundesvorstand