Meldung
Doktortitel für die Logopädie
Promotionszeit an der HAWK beginnt
Zu unseren Good-News der Woche gehört eindeutig diese Nachricht: Fünf Doktorand*innen starteten im September ihre Forschungszeit am Promotionskolleg „Digitalisierung für Gesundheit“ an der „Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen“ (HAWK). Ihre Schwerpunkte liegen alle in den Forschungsfeldern der Gesundheitsberufe, denn das Besondere an dem Promotionskolleg ist: Es ist ein speziell auf Gesundheitsberufe ausgerichtetes Programm, welches Promotionen in den Fachdisziplinen Logopädie, Ergotherapie, Hebammen- und Pflegewissenschaft sowie Physiotherapie fördert.
Als Teil des Projektes „Zukunft FH-PROF“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Niedersachsen gefördert wird, startete das Promotionskolleg 2022 erstmals mit der ersten Kohorte, bestehend aus fünf Promovierenden, darunter Bianca Spelter aus dem Bereich Logopädie. Nun beginnt für weitere fünf Doktorand*innen die Promotionszeit, wobei zwei der Wissenschaftler*innen auf dem Feld der Logopädie forschen, nämlich Sarah Heinemann-Steinweh sowie Birte Meier.
Wichtige Meilensteine für die Logopädieforschung
Nicht nur für die beiden Logopädie-Doktorand*innen ist es eine wichtige und spannende Zeit, sondern auch für die Logopädie an sich. Denn in den noch jungen Disziplinen der Gesundheitsberufe, zu denen auch die Logopädie zählt, sind Promotionen aufgrund des dort bislang meist noch fehlenden Promotionsrechts in der Regel nur über Kooperationen mit Universitäten möglich. Aus diesem Grund promovieren die Wissenschaftler*innen nicht an dem Kolleg selbst, sondern an anderen Universitäten und werden von Fachdozierenden der HAWK im Rahmen des Promotionsprojektes betreut. Die Verantwortliche für das Fach Logopädie am Kolleg ist Prof. Dr. Juliane Leinweber.
Warum ein Promotionskolleg für die Logopädie so wichtig ist, erklärt sie folgend: „Diese verlässliche Struktur ist zum einen wichtig, damit wir die Forschung auf dem Gebiet der Logopädie vorantreiben, zum anderen, um unseren eigenen Nachwuchs bestmöglich auf ihrem akademischen Karriereweg zu begleiten. Mit dem Kolleg können wir einen wichtigen Beitrag zur der Disziplin- und Professionalisierungsentwicklung leisten.“
Noch im Juni beteiligte sich die Professorin an der interprofessionellen Podiumsdiskussion auf dem dbl-Kongress 2024. Die enge Arbeit mit dem dbl sowie der interprofessionelle Austausch seien wichtige Ansätze auf dem Weg zur Etablierung der Logopädie in den Wissenschaften, erklärt sie. Damit aus Logopädie eine breit gefächerte Wissenschaftsdisziplin wird, müsse nicht zuletzt auch mehr Unterstützung seitens der Politik kommen. Aus diesem Grund war Leinweber gemeinsam mit dbl-Vorstandsmitglied Antje Krüger 2013 in der Bundesbildungskommission und setzte sich dabei auch berufspolitisch für die Ziele der Logopädie ein. Wissen und Erfahrungen, die ihr neben der Fachexpertise sicherlich auch bei der Betreuung der Doktorand*innen hilfreich sein werden.
Auch dbl-Präsidentin Dagmar Karrasch ist erfreut über den Start der neuen Promotionszeit und betont: „Förderprogramme wie diese sind wichtige Meilensteine auf dem Weg der Vollakademisierung der Logopädie. Als ehemalige Studentin der HAWK, freut es mich besonders, die positiven Entwicklungen an der Hochschule zu beobachten. So gratulieren wir vom dbl den Doktorand*innen und wünschen ihnen viel Erfolg auf ihrem wissenschaftlichen Weg.“
Weitere Informationen zum Promotionskolleg „Digitalisierung für Gesundheit“ können Sie hier abrufen.