Störungen der Artikulation
Bei einer Artikulationsstörung ist die korrekte Lautbildung, d.h. sowohl der Einzellaut (z.B. /s/ oder /sch/) als auch alle Verbindungen, die der Einzellaut in Silben oder Wörtern eingehen kann, gestört.
Erwachsene können seit ihrer Kindheit eine Artikulationsstörung haben, dies trifft insbesondere für Fehlbildungen der S-Laute (Sigmatismen) zu. Des Weiteren kann eine Artikulationsstörung auch erworben sein, infolge von Hörstörungen oder Schlaganfällen, Unfall bedingten Traumata und anderen chronischen Erkrankungen wie z.B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Chorea Huntington oder Multiple Sklerose (MS). Sprechstörungen infolge neurologischer Erkrankungen sind entweder Sprechapraxien oder Dysarthrien.
Hinweise zur Verursachung, Untersuchung und Behandlung finden Sie bei den entsprechenden Störungsbildern: Hörstörungen, Dysarthrien, Sprechapraxien.
Ansprechpartner sind der behandelnde Arzt, Neurologe, Phoniater, klinische Ambulanzen (Neurologie, Phoniatrie/Logopädie) oder logopädische Praxen mit entsprechender Spezialisierung Logopädensuche.
Definition
Eine Artikulationsstörung wird als funktionelle Aussprachestörung, als Lautbildungsstörung oder Sprechstörung bezeichnet. Sie kommt darin zum Ausdruck, dass die „Phone (Sprachlaute) [nicht] isoliert und unabhängig von der sprachlichen Umgebung sprechmotorisch korrekt“ gebildet werden können.“ (zitiert nach Psychrembel 2011:173)
Verordnung nach Heilmittelkatalog
Je nach Verursachung ändert sich die Diagnosegruppe: Sigmatismen - SP3; Audiogene Sprechstörungen - SP4; Dysarthrie und Sprechapraxie - SP6
Die Verordnung von Sprechtherapie ist gesetzlich geregelt. Weiterführende Hinweise dazu finden Sie auf der Seite "Logopädie wird verordnet".
Literaturhinweise
Psychrembel (2011). Klinisches Wörterbuch. 262. neu bearbeitete Auflage. Berlin: De Gruyter
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